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Descartes und die Wende zum autonomen Subjekt |
Es gibt Sinnestäuschungen:
Was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, kann falsch sein. Sie eigene
Existenz aber ist sicher.
Es gibt eine vorgegaukelte Traumgewissheit:
Auch die innere Wahrnehmung kann falsch sein, und zwar dann, wenn Traum und
Wirklichkeit verschwimmen. Es gibt jedoch gewisse Kategorien / wie Form,
Ausdehnung, Undurchsichtigkeit, Bewegung), die im Traum und in der
Wirklichkeit gleichermaßen vorkommen. Sie scheinen unserem Geist angeboren
zu sein.
Es gibt die Idee eines allmächtigen Lügengeistes (deus
malignus):
Es ist möglich, dass ein Gott alles geschaffen hat. Es ist aber genauso
möglich, dass er es gerade nicht erschaffen hat. Da dieser Gott versucht,
mich zu täusche, weiß ich, dass ich bin ("Ich bin, ich
existiere").
Das autonome Subjekt ("res cogitans") und die autonome Naturwissenschaft ("res extensae") stehen sich gegenüber:
Descartes versteht sich selbst, den Menschen, als denkende Substanz (res cogitans). Denken bezieht sich auf alle Bewusstseinszustände (etwas sehen, wünschen, erleben, ...). Im Denken bin ich mir meiner Existenz sicher ("cogito, ergo sum"). Wegen deus malignus könnte aber auch alles falsch sein. Descartes stellt sich nun aber Gott als perfektes Wesen ("ens perfectissimum") vor, das uns nicht so sehr täuscht. Gott schenkt uns die Vernunft. Bei richtiger Anwendung erkennen wir klar und deutlich, und das ist sicher. Die Vernunft erkennt, dass die Körper in der Natur ausgedehnte Körper sind (res extensae). Dafür gibt es Mechanik und Mathematik zur Naturerklärung. Dadurch erhält die Wissenschaft eine bedeutende Stellung.