Griechische Philosophie

Am Anfang stand der Mythos, der sich mit denselben Problemen beschäftigte, denen sich auch die Philosophen widmeten. Homer und Hesiod fragten nach der Herkunft der Götter und der Entstehung der Welt. 

Danach im 6. Jahrhundert v. Chr. stand der Gott Dionysos im Mittelpunkt, der nicht nur Weingott sondern auch ein Gott des Lebens, der zeugenden Natur, war. Man findet in dieser Zeit eine Mischung aus Askese, Mystik, Seelenkult und Jenseitshoffnung vor. Die Seele ist nicht mehr Blut, sondern Geist. Sie ist an den Leib gebannt und muss mit ihm durch das Leben zur Erlösung. Zur Erlangung der erstrebten Reinigung gibt es eine Reihe von Speiseverboten.

Erst ab 600 v. Chr. nahm die griechische Philosophie in Ionien ihren Lauf. Wasser, Luft, Feuer, Erde waren die Elemente, denen nun die Aufmerksamkeit der Naturphilosophen, der Vorsokratiker, galt. Gleichzeitig gab es eine Bewegung von Männern wie Pythagoras, die nach den Wirkungsprinzipien fragten.

Einen besonderen Abschnitt in der Entwicklung der Philosophie bilden die Sophistiker um 450 v. Chr.. Für viele sind sie keine wahren Philosophen. Sie werden vielmehr als Tugendlehrer oder Propagandisten bezeichnet. Mit Sophistik ist politische Führerbildung gemeint. Durch starke Reden soll die schwächere Sache zur stärkeren gemacht werden. Ihre Kunst wird als Seelenführung oder boshaft als Seelenfang gehandelt. Das Recht des Stärkeren ist das Naturrecht.

Vernunft, Liebe, Hass, Ideen tauchten im Anschluss an die Oberflächlichkeit der Sophistiker im Blickfeld der Philosophen auf, deren herausragende Vertreter Sokrates und Platon waren. Das Höhlengleichnis von Platon birgt auch heute noch eine aktuelle Wahrheit in sich.

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