Nach immer mehr Anfeindungen gegen die Philosophie, in denen ihre Kompetenz bestritten wird, bescheidet sie sich heute in Lösungsversuchen von Teilgebieten, so z.B. wird eine neue Ethik für die Umweltsorgen gesucht, eine neue Menschlichkeit im polarisierten Massenzeitalter.
Kuhn bemängelt, dass für die Wissenschaft nur der jetzige Zustand wichtig ist und nicht, wie sich wissenschaftliche Erkenntnisse im Laufe der Geschichte entwickelt haben. Die Wissenschaft führt zu einem ständigen Mehr- und Besser-Wissen. Unsere Erkenntnis nähert sich asymptotisch der Wahrheit. Alte Vorstellungen werden verdrängt und ganz ausgeschieden.
Die Normalwissenschaften arbeiten auf eingefahrenen Forschungsbahnen. Unter Paradigmen versteht er allgemein anerkannte wissenschaftliche Leistungen, die eine gewisse Zeitlang Modelle und Lösungen liefern. Ein Paradigma muss eine beispiellose Leistung enthalten und auf eine große Zahl weiterer Probleme anwendbar sein.
Sie ist ohne Einzelwissenschaften, ohne gemeinsames Ziel, ohne gemeinsame Methoden. Es gibt nur philosophische Spekulation und keine Lehrbücher.
Normalwissenschaft |
Außerordentliche Wissenschaft |
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Geltung eines Paradigmas Gleiche Lösungsmethoden ("Rätsellösungen") |
Krise |
Revolution: Annahme eines neuen Paradigmas durch eine neue Forschergeneration |
Theoriebeladenheit der Beobachtungen |
Auftreten von Anomalien |
Propaganda, keine rationale Begründung |
Immunität gegen Falsifikation, Falsifikation treffen die Wissenschaftler selbst |
Grundlagenbesinnung |
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keine Falsifikation | kein Wissensfortschritt |
Somit wäre das das Ende der Wissenschaftstheorie. Durch Kuhn und später durch Feyerabend bildete sich allmählich ein neues Verständnis von Wissenschaftlichkeit heraus.
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Feyerabend |